Soziales sichtbar machen

POP-Up Store in Leonberg zeigt anschaulich, wie gut soziales und ehrenamtliches Wirken tut

Soziale Arbeit ist unverzichtbar, aber wenig sichtbar. Gerade kleine und mittelgroße soziale Träger:innen sind zwar emsig und unermüdlich im Einsatz, leisten Großartiges, können helfen, gestalten den Sozialraum maßgeblich mit – aber kaum jemand nimmt diese gesellschaftspolitisch wichtige Arbeit wahr. Deshalb haben sich in Leonberg Institutionen, Trägerinnen für Soziale Arbeit zusammengetan und einen POP-UP Store mitten im Leo Center eröffnet. Für wenige Wochen zeigen sie dort, wie wichtige soziale Arbeit für ein gelingendes Miteinander ist.

„Unsere Bewohner:innen in den Heimen Seestraße, Seniorenzentrum und am Rathaus sind Nachbar:innen, wie alle anderen drum herum, dafür wollen wir ein Bewusstsein schaffen und die Lebensqualität für alle erhöhen“, sagt Dr. Eberhard Goll bei der Eröffnung des Pop-UP Store „Markttreff“, „wir sehen unseren Auftrag ‚wir helfen Menschen‘ über die Mauern unserer Häuser hinaus. Eine lebendige Nachbarschaft ist das, was uns in Zukunft ein gutes Leben zu Hause ermöglichen wird, vor allem im Alter und bei Unterstützungsbedarf. Wir können nicht alles mit professionellen Angeboten bewältigen, wir müssen „raus aus der Profifalle“.

Die Samariterstiftung und die Leonberger Stiftung Zeit für Menschen engagieren sich seit 2014 in der Nachbarschaftsentwicklung, zunächst am Blosenberg und zudem in der Seestraße. Seit Februar 2020 auch mitten in der Stadt, direkt neben dem Rathaus. Die Leonberger Stiftung Zeit für Menschen, 2007 von engagierten Bürger/innen und Unternehmen aus Leonberg gegründet, schafft es seither, für Menschen mit Unterstützungsbedarf im Raum Leonberg zusätzliche Zuwendung möglich zu machen. Sie initiiert, begleitet und fördert, zusätzliche kulturelle Angebote wie das White Dinner oder das Benefizkonzert und unzählige kleine und kleinste Angebote von Mensch zu Mensch.

Von diesem Engagement und von den vielen Möglichkeiten, sich in diesem Sinn zu beteiligen, wird im Pop-Up-Store „Markt-Treff“ berichtet. Unter der Leitung der städtischen Quartiersarbeit sowie dem Quartiersmanagement der Samariterstiftung stellt ein großes Netzwerk von sozialen Akteuren alle ihre Angebote im Store vor. Im „Markt-Treff“ wird Beteiligung und Beratung, lebendige Nachbarschaft und gutes Zusammenleben im wahren Wortsinn sichtbar gemacht. Es werden Hilfsangebote vorgestellt und von den Möglichkeiten der Beteiligung berichtet. Außerdem sind Besucherinnen und Besucher eingeladen, in die verschiedensten Bereiche neugierig hinein zu schnuppern. Bei allem gilt das Quartiers-Motto: „Nachbarschaft ist, was du daraus machst“. Und gemacht wurde trotz Corona einiges: die digitale Plauderstunde, die Geh-Spräche, das Quartiersregal und vieles mehr.

Der Pop-Up-Store „Markt-Treff“ ist eine Initiative der Stadt Leonberg in Kooperation mit dem Quartiersmanagement der Samariterstiftung, unterstützt von Atrio, der Familienbildungsstätte, dem Betreuungsverein fish, der Sozialstation Leonberg, dem Stadtseniorenrat, der Volkshochschule, der Leonberger Stiftung Zeit für Menschen und der Lokalen Agenda Leonberg. Die Aktion wird finanziell vom Land Baden Württemberg unterstützt, vertreten durch die Allianz für Beteiligung, im Rahmen der Quartiersimpulse.

Einzelne, besondere Aktionen runden das Store-Angebot ab. Zu diesen besonderen Aktionen im „Markt-Treff“ gehört unter anderem eine Cartoon Ausstellung von Peter Gaymann, einer der bekanntesten Cartoonisten Deutschlands, zum Thema Demenz. Beim Betrachten der Cartoons kommen Besucherinnen und Besucher ganz niederschwellig mit dem Thema Demenz in Kontakt und – auf Wunsch – dazu auch ins Gespräch. So werden Hemmschwellen abgebaut und Bewusstsein geschaffen. Zudem sind in mehreren Geschäften des Leo-Centers Exponate der Ausstellung zu finden. Die Samariterstiftung stellt die Exponate für einen Monat zur Verfügung. Außer der Dauerausstellung und den Veranstaltungen gibt es zu den Themen der Quartiersarbeit wöchentliche Schwerpunkte wie Informationen über Quartiersarbeit oder zu freiwilligem Engagement, Tipps für den Alltag nach der Berufsphase und einige weitere Themen.

Gut, dass mit dem Pop Up Store nun sichtbar geworden ist, welche Möglichkeiten Soziale Arbeit älteren Menschen und deren An- und Zugehörigen bieten kann, und wie mit dieser Arbeit ein lebendiges Leben in guter Gemeinschaft für alle Menschen, jeden Alters und mit und ohne Behinderung gelingen kann. Mit diesem Store ist es gelungen, Zurückhaltung und Ablehnung gegenüber der ‚sozialen Ader‘, die nur vermeintlich nicht bringt, wenn sie ausgelebt wird, abzubauen.

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