Auf die gute Nachbarschaft kommt es letztendlich an

Quartiersentwicklung in Leonberg

Leonberg - Über ein Jahr ist es her, dass die Stadt mit ihrem Konzept zur Quartiersentwicklung überzeugen konnte und ins Landesförderprojekt „Quartiersimpulse“ für Leonberg-Mitte aufgenommen wurde. Mit einem Budget von 70 000 Euro können erste Ansätze verwirklicht werden. Die Stadtverwaltung hat im jüngsten Sozial- und Kulturausschuss eine Zwischenbilanz vorgelegt.

Die aktuelle Tendenz des demografischen Wandels gilt auch für Leonberg. Daher stellt sich die Frage, wie vor Ort Nachbarschaften, Quartiere, Stadtteile alters- und generationengerecht entwickelt werden können. Im Projekt „Quartiersimpulse“ arbeitet die Stadt mit dem Kooperationspartner Samariterstiftung seit etwas mehr als einem Jahr in Leonbergs Mitte zusammen. Wichtig ist dabei, dass sich die Bürger selbst für ihr Wohnumfeld Projekte und Lösungen für ein gutes gemeinsames Älterwerden vor Ort überlegen.

Nähe zu öffentlichem Grün
Zu Beginn wurde die Situation mithilfe eines Fragebogens im Quartier ausgelotet. Als Vorteil des Wohnens in Leonberg-Mitte haben die Befragten die Nähe zu öffentlichem Grün, die kurzen Wege zum Einkaufen, zu Ärzten, Bus und Bahn und Institutionen sowie die vielen Angebote für alle Altersgruppen gesehen.

Ausgemacht wurden subjektive Hürden zu den Institutionen. Das Wohnen im Quartier wird teils als etwas distanziert erlebt, soziale Kontakt seien ausbaufähig. Knapp 60 Prozent wünschen sich eine aktive Nachbarschaft mit Teilhabe- und Mitmachmöglichkeiten. Dafür ist man bereit, aktiv mitzuarbeiten. Trotz Corona-Lockdown wurden Ideen für die gemeinsame Bewegung und Gesundheit umgesetzt von „Geh-sprächen“ über Boule im Reiterstadion bis hin zu Bewegungstreffs im Freien.

Grundstein für Besuchsdienst
Auch Digitalisierungsprojekte wie „Nie zu alt fürs Smartphone“ oder „Digitale Plauderstunden“ fanden Anklang. Möglich waren musikalische Angebote. Und der Grundstein für einen Besuchsdienst für das Samariterstift am Rathaus wurde gelegt. Wer gerne handwerklich anpackt, kann sich der Gruppe „Bienenhotels bauen“ anschließen. Straßenzugfeste, gemeinsamer Mittagstisch oder Kuchenbüffets sollen noch in diesem Jahr folgen.

Unterstützt werden die engagierten Nachbarn vom Quartiersmanagement und von Mitarbeitern der Sozialstation, des Bürgertreffs, des Vereins Fish oder den Bildungsträgern in Leonberg, ebenso vom Stadtseniorenrats. Das Quartiersmanagement hat aufgezeigt, dass diese Art der Herangehensweise die Möglichkeit bietet, sorgende Gemeinschaften auch für kleinräumige Unterstützungsnetzwerke zu etablieren, gemeinsam mit professionellen Anbietern aus Pflege und Bildung, Gruppen und Vereinen, aber auch Unternehmen und Bürgern.

Ausweitung wird Geld kosten
Aus dem Gremium und auch von Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) gab es in der Sitzung reichlich Lob für das bisher Geleistete. Doch zum Schwur wird es im Herbst kommen. Wenn diese Art der sozialen Arbeit aufs gesamte Stadtgebiet übertragen werden soll, werden dazu neue Stellen notwendig sein – es wird also Geld kosten. Dem steht gegenüber, dass für jeden städtischen Euro bis zu 50 Cent aus der Zivilgesellschaft und über Förderung dazugewonnen werden können.

Weitere Informationen erteilt die Quartiersmanagerin Linda Haug unter der Rufnummer 0 71 52 / 60 71 01 oder Undine Thiel von der Stadt Leonberg unter der Rufnummer 0 71 52 / 9 90 24 28.

Quelle: Leonberger Kreiszeitung

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